Hooksieler Rettungsschuppen

Hier direkt am Binnentief stand einmal eine der ersten Rettungsstationen für Schiffbrüchige. 1861 hatte ein Georg Breuning in Emden einen Verein zur Rettung Schiffbrüchiger gegründet. Damals hatte es viele Schiffsunglücke an der Nordseeküste gegeben. Deshalb haben Privatleute beschlossen, einen Rettungsverein zu gründen. In Kiel wurde 1865 die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gegründet. Nur ein Jahr später wurde auch schon in Horumersiel eine Station aufgemacht.

1874 ist hier in Hooksiel ein Rettungsschuppen gebaut worden. In dem Jahr hatte es eine Havarie vor Hooksiel gegeben. Das gab dann wohl den Ausschlag dafür, dass 107 Männer hier einen Ortsverein der Gesellschaft gegründet haben. Der Jahresbeitrag lag für Mitglieder damals bei 1,50 Mark. Erster Vormann war Gerriet Schacht Behrends. Von ihm übernahm sein Sohn Hajo Wessel Behrends. Sie haben bis 1930 so manchen Seemann vor dem Tod bewahrt.

Der Rettungsschuppen stand auf dem Grundstück der damaligen Werft Cornelius. Für die Station hier wurde extra ein Rettungsboot gebaut. Das war damals ein Eisenboot zum Rudern und Segeln. Und es ganze 30 Jahre lang gehalten. Bei einem Einsatz wurde es dann aber so stark beschädigt, dass Ersatz hermusste.

Die Rettungsstation gab es hier dann noch bis 1930. Der Schuppen ist abgebrannt. Die Station war aber auch im Grunde nicht mehr nötig. Die DGzRS konnte nach und nach Motorrettungsboote anschaffen. Die konnten dann natürlich im Notfall auch weiter rausfahren. Deshalb wurde unsere Station hier einfach nicht mehr gebraucht. Dafür gab es aber noch Stationen in Horumersiel und Wilhelmshaven. Die haben Hooksiel dann mit betreut.

Erst 1994 kamen die Seenotretter wieder zurück nach Hooksiel. Die neue Station hat ihr zu Hause aber jetzt im Außenhafen auf der anderen Seite der Schleuse. Von dort aus ist der Seenotrettungskreuzer „Vormann Steffens“ 24 Jahre lang im Einsatz gewesen. 2018 wurde er außer Dienst gestellt. Nun sind die Seenotretter mit dem Rettungskreuzer „Bernhard Gruben“ unterwegs. Das Schiff ist nach dem ehemaligen Vormann des Seenotkreuzers „Alfried Krupp“ benannt worden. Er war 1995 auf dem Rückweg von einem Einsatz selbst in Seenot geraten und ist dabei ums Leben gekommen.

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